
Pressemitteilung: Fast 40 °C in Berlin, Klimawandel eskaliert
BaumEntscheid ruft Senat zu Hitzeschutz-Offensive und mehr Baumerhalt auf
Berlin, 30. Juni 2025 – Eine extreme Hitzewelle mit bis zu 39 °C trifft Berlin, während das Ausmaß der Sturmschäden der Vorwoche sichtbar wird: umgestürzte Bäume, Verletzte, ein Todesopfer. Der Volksentscheid Baum appelliert an den Senat, Hitzeschutz und Baumpflege entschlossener umzusetzen, die Baumschutzverordnung mindestens auf das Ambitionsniveau des BäumePlus-Gesetzes zu heben und dieses Gesetz in den kommenden Monaten zu beschließen.
Nachdem jetzt die Schäden des letzten klimabedingten Sturms mit orkanartigen Windböen sichtbar werden, appelliert der Volksentscheid Baum und seine Bündnispartner an Politik und Verwaltung zum Umdenken: Die Novelle der Baumschutzverordnung ist ein Anfang – doch es braucht systematische Pflege, Vorsorge und entschlossene Prioritätensetzung bei den Budgets, um Berlins Stadtgrün klimafit zu machen.
Hitze und Sturm bedrohen nicht nur Bahnlinien und Straßen, sondern ganz konkret die Gesundheit. Hitze gefährdet besonders Arme, Ältere, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen. Sie trifft aber auch alle Menschen, die hart arbeiten und den Temperaturen nicht ausweichen können. Ab 32 °C steigt die gesundheitliche Belastung deutlich, ab 38 °C spricht der DWD von „extremer Belastung“. Ergäneznd droht mit der aktuellen Dürre und Hitze ein ähnlich fatales Baumsterben wie durch das Hitze- und Dürrejahr 2018. Laut Prognosen wird das 2-Grad-Limit bereits 2032 global überschritten. Berlin, zur „Sahelzone“ Berlin-Brandenburgs erhitzt, verliert mit jährlich 6.000 Straßenbäume seinen infrastrukturellen Hitzeschutz – bis 2040 werden 100.000 Straßenbäume verschwinden.
Denise Brodowski (BaumEntscheid): „Berlin braucht Schatten, keine Schlagzeilen. Wenn Bäume sterben, wird es lebensgefährlich – besonders für Kinder, Alte und Menschen mit Vorerkrankungen. Der Senat und das Abgeordnetenhaus sollen jetzt zeigen, dass entschlossen Klimaanpassung die Toppriorität in der Stadtentwicklungspolitik erhält.
Christiane Heiß (BaumEntscheid): „ Umso dringender ist, endlich die Baumscheiben zu vergrößern und eine gute Wasserversorgung des Stadtgrüns sicherzustellen. Das ist eine gesamtstädtische Aufgabe, die umgesetzt werden muss, ehe es zu spät für die Bäume ist. Wer Stadtgrün als verzichtbar betrachtet, unterschätzt unverantwortlich die Rolle der Bäume im Klimawandel.“
Heinrich Strößenreuther (BaumEntscheid): „Berlin braucht keine weitere Diskussion – sondern den Pflegeplan durch den schnellen Beschluss unseres BäumePlus-Gesetzes: Denn es braucht ambitionierte Pflegekonzepte, Baumschutz-Standards und ein deutlich aufgestocktes Budget; für jeden beschädigten oder gefällten Baum muss dreifacher Ersatz stehen.”
Das BäumePlus-Gesetz ist das erste konkrete Klimaanpassungsgesetz Deutschlands mit konkreten Maßnahmen für Stadtgrün, Hitzeschutz und wasserbewusste Stadtentwicklung. Bis 2040 soll Berlin 1.000.000 gesunde Straßenbäume haben, 1000 Miniparks und 100 neue Grünflächen sollen entstehen. Hitzeviertel sollen um zwei Grad gekühlt, Regenwasser zu 50 % genutzt werden. Nachbarn können Baumbeete bepflanzen und dürfen gefällte Bäume ersetzen, per digitalem Antrag durch fachkundige Dienstleister.
Das Berliner Klimaanpassungsgesetz, das BäumePlus-Gesetz, liegt anschlussfertig vor, ist für zulässig erklärt und erhält bereits breite Unterstützung: Sechs Parteien, viele Verbände und laut Umfragen rund 80 % der Wählerschaft stehen dahinter. Die Initiative erwartet, dass das Abgeordnetenhaus das Gesetz in den kommenden vier Monaten verabschiedet. Andernfalls folgt der Weg über Volksbegehren und Volksentscheid. Spätestens zur AGH-Wahl am 20.09.2026 dürfte das Gesetz mit großer Mehrheit, so die derzeitigen Umfragen, beschlossen werden – für ein hitzesicheres und wetterfestes Berlin.